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Kategorie: Friedensbewegung
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Schon am ersten Kriegstag, am 24. Februar, verweigerten 60 Fallschirmjäger aus Pskow, die in Belarus stationiert waren, die Teilnahme am Krieg in der Ukraine. Die Einheit wurde daraufhin nach Pskow in Russland zurückbeordert und Teile der Gruppe wurden wegen „Fahnenflucht“ angeklagt. Die anderen wurden entlassen.

Das berichtete die russische Zeitung Pskowskaja Gubernija („Das Pskower Gouvernement“) am 7. April. Die Pskowskaja Gubernija und andere Quellen berichten über weitere Beispiele von Dienstverweigerung:

Wenn bei uns in den von Medien von bis zu 90 Prozent Zustimmung für den Ukraine-Krieg in Russland gesprochen wird, so zeigen die Beispiele, die ja nur die Spitze des Eisbergs des Widerwillens gegen den Krieg sind, und über die offiziell streng geschwiegen wird, dass die Zustimmung zu Putins Kriegspolitik weit angeschlagener ist, als in West und Ost zugegeben wird.

Über 5000 Lehrkräfte aus allen Regionen Russlands haben eine Petition der Initiative "Lehrkräfte gegen den Krieg" unterzeichnet - der größte Protest seit mehr als 30 Jahren unter den Lehrenden.
In der Petition hieß es: "der Krieg gegen die Ukraine ...ist nicht unser Krieg. Die Invasion auf das Territorium der Ukraine begann im Namen russischer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, aber gegen unseren Willen. Wir sind Lehrkräfte und Gewalt widerspricht dem Wesen unseres Berufes. In der Hitze des Krieges sterben unsere Schülerinnen und Schüler. Krieg führt unvermeidlich zu einer Zuspitzung der sozialen Probleme unseres Landes. Wir unterstützen die Antikriegsproteste und fordern einen sofortigen Waffenstillstand."
Inzwischen musste die Petition von der Homepage genommen werden, weil das neue russische Mediengesetz Kritik am Krieg unter Strafe stellt. Den Unterzeichnern der Petition drohen Verfolgung und Entlassung. Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern erklärte: "Für euer mutiges Eintreten für den Frieden verdient ihr unseren Respekt, unsere Solidarität und unsere Unterstützung." Solidaritätsadressen an die Lehrkräfte in Russland können versendet werden an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Es ist wichtig, dass Frauen sowohl aus Russland wie aus der Ukraine zur Weltfrauenkonferenz nach Tunis (Tunesien) kommen, um sich auszutauschen und zu vereinen. Genauso ein Jahr später die Bergarbeiter beider Länder, wofür die Solidaritäts- und Hilfsorganisation Solidarität International zu Spenden aufruft.
 

Internationale Bergarbeiterkonferenz

Spendet für die Finanzierung von ukrainischen und russischen Bergarbeiter-Delegationen zur Internationalen Bergarbeiterkonferenz 2023:
Solidarität International e.V.; IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84;
Stichwort: IMC, russische und ukrainische Kumpel