antikommunismus keine chance

Die US-Stiftung zum „Gedenken an die Opfer des Kommunismus“ ist nicht irgendwer im weltweiten „Who is Who“ des Antikommunismus. Zu ihren Gründervätern gehören der kalte Krieger Zbigniew Brezinski, aber auch Bill Clinton und natürlich George W. Bush.
Hier werden akribisch und natürlich "streng wissenschaftlich" die historischen "Opfer des Kommunismus" gezählt. Man kommt dort bisher auf angebliche 100 Millionen. Solche Monsterzahlen werden auch sonst in den Medien gerne zitiert. Nur, wie kommen sie zustande?

Dankenswerterweise hat uns diese Stiftung nunmehr ein Paradebeispiel dafür geliefert. So konnte man Ostern in den Medien folgendes lesen:
„Die Stiftung 'Memorial Foundation Victims of Communism' reiht die Todesfälle durch das globale Coronavirus in die Liste der historischen Opfer des Kommunismus ein.“ (Quelle: https://dailycaller.com/2020/04/10/communism-china-coronavirus-deaths/) Man dachte vielleicht zunächst an Satire. Aber nein, auf der Homepage der Stiftung heißt es: „Wenn die Coronavirus-Krise etwas beweist, dann, dass der Kommunismus - seine Logik, seine Brutalität, seine Inkompetenz - immer noch eine ernste Bedrohung für die ganze Welt darstellt. Je früher der Kommunismus in den Mülleimer der Geschichte geworfen wird, desto sicherer werden wir alle sein.“ (Quelle: https://www.victimsofcommunism.org/voc-news/2020/4/5/blame-the-chinese-communist-party-for-the-coronavirus-crisis)

Krude, aber keineswegs neue Methode

Man setzt die Politik eines sozialimperialistischen Landes – China – mit dem Kommunismus gleich. Man unterschlägt das katastrophale Versagen der ultrareaktionären Trump-Administration und macht stattdessen China (oder auch die WHO, Kuba wäre auch originell) dafür verantwortlich.

Wie sagte doch Donald Trump am 9. März auf Twitter: „Die Fake-News-Medien und ihr Partner, die Demokratische Partei, tun alles in ihrer halbwegs beachtlichen Macht (früher war sie größer!), um die Corona-Lage stärker anzuheizen, als die Fakten es hergeben.“ Es ist Trump gelungen, die USA wirklich „great“ zu machen, mit über 460.000 Infizierten und 23.000 in diesem Zusammenhang Verstorbenen. Und schließlich versucht man, mit diesem Gebräu von der allgemeinen Krisenhaftigkeit des Imperialismus abzulenken, die erst zu so drastischen Auswirkungen führte.

Das Ganze ist so krude, dass dem hierzulande außer einigen Faschisten kaum einer folgen dürfte. Nur - es ist die Methode, wie man alle Toten des Zweiten Weltkriegs auf Stalins Konto schrieb, alle Toten der Intervention gegen Sowjetrussland Lenin ankreidete usw.

Deshalb: Gib Antikommunismus keine Chance! Auch in der Corona-Frage.