Antifaschisten und Freunde und Genossen der MLPD in Ostwestfalen legten auch dieses Jahr wieder eine Kranz am Obelisken auf dem Kriegsgefangenenfriedhof in Stukenbrock-Senne nieder. Dort befand sich der Stalag 326, ein Lager für ca. 300.000 überwiegend sowjetische Kriegsgefangene. Davon überlebten ca. 65.000 Menschen nicht.

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Davon berichtete der Kommunist V.M. Asarow in seinen Erinnerungen: „Ich kam im Frühjahr 1943 nach Stukenbrock. Obwohl ich dort nur einige Monate verbrachte, blieb mir diese Zeit als die schrecklichste Erinnerung meines Lebens. Ich habe viele Greueltaten erlebt, aber das Stukenbrocker Lager ist mir als ganz besonders grausam in Erinnerung.“ Trotz der barbarischen Verhältnisse gelang es den Gefangenen sich selbst zu befreien. Das war nicht nur eine Leistung des organisierten Widerstandes sondern auch Ausdruck der überlegenen kommunistischen Moral: „Im April 1945 haben wir uns aus eigener Kraft befreit.“, berichtete der ehemalige Kriegsgefangene L.S. Manajenkow. „Die Waffen dazu hatten sich die sowjetischen Gefangenen selber verschafft. Wir haben eine Selbstverteidigung gegen die in der Nähe befindliche SS organisiert. Man musste total Erschöpfte, Halbverhungerte und Todkranke in verschiedene Krankenhäuser sammeln, man musste Disziplin halten. Wir rächten uns an niemanden. Wir hatten zwar alles Schlechte im Gedächtnis behalten, haben aber nicht mit Schlechtem zurückgezahlt. Im Gegenteil. Wir haben die Deutschen, die Schluss machen wollten mit dem Krieg, vor der SS geschützt.“

Auf der diesjährigen Gedenkveranstaltung hob ein Genosse in seiner Rede hervor, dass der 8. Mai nicht nur das Ende des Krieges in Europa markierte, sondern auch den Beginn des sozialistischen Lagers in Welt. Ein Drittel der Menschheit war vom Kapitalismus befreit. Aus dunkelsten Stunden wurde ein Aufschwung des Marxismus-Leninismus weltweit.

Reinhard Schultka, Direktkandidat der Internationalistischen Liste/MLPD in Bielefeld, rief in seinem Beitrag zum Kampf gegen die Gefahr eines 3. Weltkrieges auf. Er machte deutlich, dass dazu jede imperialistische Gewalt verurteilt werden muss und eine neue Friedensbewegung aufgebaut wird.

Umrahmt wurde die würdige Veranstaltung von antifaschistischen Liedern und Gedichten.