Was jede Arbeiterfamilie, besonders Alleinerziehende, Rentner und Erwerbslose schon über ein Jahr tagtäglich zu spüren bekommen, hat jetzt eine Studie der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung bestätigt: einen „in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bislang einzigartigen Reallohnverlust.“[1]

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Was jede Arbeiterfamilie, besonders Alleinerziehende, Rentner und Erwerbslose schon über ein Jahr tagtäglich zu spüren bekommen, hat jetzt eine Studie der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung bestätigt: einen „in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bislang einzigartigen Reallohnverlust.“ [1]

Die Studie hat die Löhne von 20 Mio. tariflichen Beschäftigten für 2022 untersucht.

as Ergebnis: bei einer durchschnittlichen Lohnsteigerung von 2,7 Prozent und einer zu erwartenden offiziellen Inflationsrate von aufs Jahr gerechnet 7,8 Prozent ergibt sich nach der Studie ein Reallohnverlust von 4,7 Prozent. Tatsächlich ist der reale Lohnverlust für eine Arbeiterfamilie um gut das zwei- bis dreifache höher! Damit sinken die Reallöhne das dritte Jahr hintereinander. Für 2020 und 2021 errechnet die Studie ein Minus von sieben Prozent!

Das unterstreicht die Notwendigkeit offensiv geführter Tarifrunden wie zum Jahresanfang für 2,8 Mio. Beschäftigte im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen. Dort hat ver.di 10,5 Prozent gefordert. Im Januar beginnt auch die Tarifrunde für 15 Prozent mehr Lohn für die 160 000 Post-Beschäftigten. Und auch für die 119 000 Kolleginnen und Kollegen bei der Bahn startet die Tarifrunde im Januar [2]. Um den Reallohnverlust der letzten Jahre auszugleichen, ist jedoch ein selbständiger Kampf um einen Lohnnachschlag notwendig.


Quellen & Links

[1] Leiter  des Tarifarchivs der Böckler-Stiftung, Thorsten Schulten in Süddeutsche Zeitung 14. 12. 2022

[2] Derzeit führt die EVG eine Mitgliederbefragung über die Forderung durch