„Heute streiken wir aus Solidarität mit Palästina. Die Welt muss ihre Stimme erheben und einen sofortigen Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten fordern“. So solidarisierte sich die Internationale Fridays-for-Future-Bewegung in einem Post auf der Plattform X am 20. Oktober 2023. Sie riefen freitags zu Solidaritätsstreiks auf und wurden damit als Umweltbewegung Teil der Millionen umfassenden Bewegung gegen den Krieg Israels in Gaza.

Das Feindbild der Grünen

Was darauf folgte, war ein regelrechter Shitstorm gegen Greta Thunberg und Fridays for Future international. FFF sei „antisemitisch“, auf „Hamas-Kurs“ und würde „Israelhass“ verbreiten usw. Damit soll Kritik an der Politik und dem Krieg der israelischen Regierung, die mit Kriegsverbrechen einhergeht, unterdrückt und difamiert werden. Die Hetze verbreiteten die meisten überregionalen Zeitungen in Deutschland von der Bild bis zur Süddeutschen Zeitung. Am 23. Oktober 2023 kündigte das israelische Bildungsministerium an, jegliche Bezugnahme auf die Klimaaktivistin aus den Lehrplänen und Lehrbüchern zu entfernen.

Dass Greta Thunberg direkt klarstellte, dass sie Antisemitismus verurteile, änderte nichts daran. Schließlich war auf einem ihrer Bilder ein Krake zu sehen, der eine antisemitische Bedeutung habe. Sie scheuen vor nichts zurück, um der berechtigten Kritik und der berechtigten Solidarität mit dem palästinensichen Befreiungskampf Antisemitismus zu unterstellen.

Greta und FFF International verstärkten nach den Attacken die Solidarität mit Gaza – was in der Situation genau richtig und mutig ist. Die MLPD und ihr Jugendverband REBELL solidarisieren sich mit Greta Thunberg und FFF international gegen diese unsägliche Schmutzkampagne!

Was passierte dann? Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, forderte die deutschen Klimaaktivisten von "Fridays for Future" auf, sich von "Fridays for Future International" loszusagen. Auch Bundesumweltminsterin Steffi Lemke sowie Grünen Chef Omid Nouripour stimmten mit ein, appellierten an ihre Grünen-Parteikollegin Luisa Neubauer, die sich prompt von FFF international distanzierte.

Sie fordern, dass FFF Deutschland sich von FFF International abspaltet und unter neuem Namen firmiert. Angesichts der kriegstreiberischen Monopolpolitik und der umweltpolitischen Kehrtwende brauchen wir keine weichgespülte FFF-Bewegung. Die deutsche FFF-Führung steht zu Recht wegen ihrer Verstöße gegen die Überparteilichkeit, ihres Antikommunismus und ihrer Anpassung an die Grünen in der Kritik der kämpferischen und antikapitalistischen Richtung der Fridays-for-Future-Bewegung. Die Klärung der Fronten hat das Potenzial, FFF Deutschland auf klarer Grundlage weiterzuführen.

Dass die internationale Umweltbewegung sich nicht auf Umweltfragen reduziert, sondern den Kampf gegen imperialistischen Krieg und für die Befreiung der Unterdrückten Palästinenser aufnimmt, ist für die Herrschenden ein Dorn im Auge. Vor knapp zwei Jahren hatte die FFF-Bewegung sich in der Haltung zum Ukraine-Krieg noch  einseitig auf die Seite der Ukraine und damit der imperialistischen EU und USA gestellt.

Die jetzige klare Haltung von FFF International ist Ergebnis eines gewachsenen antiimperialistischen Bewusstseins in der Jugendumweltbewegung. Die Kritik an der bedingungslosen Unterstützung des imperialistischen Israel durch die Bundesregierung wächst.

Imperialismus führt gesetzmäßig zu Krieg und Umweltzerstörung. Die durch den Imperialismus hervorgerufene begonnene globale Umweltkatastrophe hat das Potenzial die ganze Menschheit zu vernichten. Aktionseinheiten zum weltweiten Umweltkampftag am 9. Dezember sollten in diesem Zeichen stehen!